Afrika, meine zweite Heimat
und der Kampf mit den Vorfahren
Man muss in Afrika gewesen sein, um den Kontinent zu lieben - und man darf sich nicht scheuen, den Kampf mit den Vorfahren aufzunehmen.
Seit ein guter Freund, den ich teilweise durch die Uni gepaukt hatte, mich, einem österreichischen Konzern der Automotive-Branche, der sich in einer allgemeinen Expansionsphase befand, als den Mann der Stunde angepriesen hatte, nahm beides, die Liebe zu Afrika und der Kampf gegen die Ahnen seinen Lauf.
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Human Relation, menschliche Beziehungen, bedürfen der Pflege, in Afrika unter Weißen umso mehr.
Der Geburtstag eines Mitarbeiters muss mit einer "Fressorgie" gefeiert werden. Laut Speiseplan soll es Brathendl, Bratkartoffeln, Salat und Fruchtsalat geben. Der Ort der Feierlichkeit am Ufer der Wiki Warm Springs liegt in einem Reservat. Die Teilnehmer der Tafelrunde sind Ferdinand, Jürgen, Kurt und ich.
Ferdinand, ein selbsternanntes Universalgenie, standesgemäß mit Küchenschürze bekleidet, steht imponierend am Grill.
Jürgen und Kurt, der Kochkunst unkundig, aber große Fresser, sollen den Salat waschen und das Dressing herrichten.
Ich, für jedwede höhere Tätigkeit untauglich, muss aus dem Busch Feuerholz herbeischaffen für den Grill, einen ehemaligen Kanaldeckel.
Die dürren Äste brennen zwar gut, geben aber nur wenig Glut und so muss ich mehrmals Holz bringen. Wieder mit einem Holzbündel in Richtung Grillstation unterwegs, höre ich gefährliches Pfauchen und Schnauben.
Im Feuerschein in der hereinbrechenden Dämmerung bietet sich mir ein entsetzlicher Anblick. Ferdinand in Schürze hat mit beiden Fäusten den Jutesack mit den Erdäpfeln gepackt und zieht aus Leibeskräften mit seinen circa 100 Kilo Lebendgewicht und seiner 1,90 Meter Leibeshöhe den Sack hangabwärts. Mami Pavian hat den Sack ohne jeden Respekt vor den Menschen im Fang und zieht vierfußgetrieben hangaufwärts. Fast scheint Ferdinand zu siegen, aber mit einem Krach zerreißt der Sack, Mami Pavians Nachkommen sind flugs zur Stelle - und es gibt
verbrannte Hühner, Salat und die Schalen der Früchte, aus denen der Fruchtsalat hätte werden sollen.
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Die gesamte humorvolle Reportage finden Sie im Printmagazin JAGEN HEUTE Nr. 3 Herbst 2016.